Auf der Jugendreise nach Holland wird der 16 Jährige
Christian von einem Gefühlschaos ins nächste gestürzt. Seine Liebe scheint unerreichbar
zu sein. Doch das Leben geht seinen eigenen Weg und Christian lernt, dass das
andere Geschlecht nicht mit logischen Gedanken zu begreifen ist. Seine Gefühle entführen
ihn in eine andere Welt und die innere Einsamkeit löst sich mehr und mehr auf.
Es war wieder Sommer und Christian ist mit seinem besten
Freund auf dem Weg nach Südfrankreich. Er steht kurz vor seiner Volljährigkeit
und ist wieder Single. Es sollten für ihn ein paar erholsame Tage werden, aber dann
wird er in ein Abenteuer verwickelt, das ihm körperlich wie gefühlsmäßig alles
abverlangt. Und er wird feststellen,
dass seine Gefühle und Zwänge nur lästiges Beiwerk in seinem Leben sind. Die
wahre Natur seiner Sehnsüchte wird erkennbar. Und eine neue Liebe erwacht.Leseausschnitt:
„Muuudffuuugfuud“, seine Hand zuckte mehrmals und schlug das leere Glas vom Tisch. Ein kurzer, dumpfer Ton und das Glas rollte gegen das Tischbein. Anscheinend war es nicht zersplittert. Das hörte sich anders an. Christians Gedanken verlangsamten sich und wurden zäh wie Brei. Er sah seine Bianca im Eingangsbereich an der Kasse stehen.
Kastanienbraune Haare, einen hellgrau gestreiften, weißen Pelzmantel und hellbraune Stiefel, in denen die braune Stoffhose steckte. Und dann die Hand an ihrem Kopf. Der Typ hatte tatsächlich die Haare zu einem kleinen Haar Zopf zusammengebunden. Blonde Haare. Er trug ein schwarzes Jackett und hatte ein einfaches, weißes T-Shirt darunter. Er war mindestens zehn Jahre älter als Bianca.
Christians Blick wanderte mit ihnen, als sie weitergingen. Sein Kopf war frei von allen Gedanken. Er war nur noch ein Zuschauer.
Der Arm des Mannes legte sich von hinten besitzergreifend auf die linke Brust von Bianca. Sie hatte den Mantel offen stehen und die Bluse verhüllte gerade so ein sehr gewagtes Dekolleté. Sie küssten sich im Gehen.
Dann verlor Christian sie aus den Augen. Er saß eine ganze Weile einfach nur da.
Keine Tics, keine Zwänge. Seine Gedankenwelt war leer. Die eine Träne, die sich aus dem Auge drängte, war die einzige ihrer Art. Sie wusste nicht, ob sie eine Verzweiflungsträne war oder eine Verlustträne.
Jedenfalls, als die Träne die Tischplatte erreichte, sprang Christian auf und schaute kurz um sich. Erschrocken blickten ihn die beiden Personen, die neben ihm saßen, an.
Er wollte erst einmal nur hinaus. Raus aus dem Raum, aus der Diskothek. Er brauchte frische Luft. Unterwegs zum Ausgang kamen ihm auf einmal wieder ganz andere Gedanken. Sollte er nicht doch erst zu Bianca gehen und versuchen mit ihr zu sprechen. Wieso kam sie denn überhaupt hierher. Sie wusste doch, dass es seine Heimatgemeinde ist und dass er hier jetzt wohnte.
War das vielleicht ein Zeichen.
Christian hatte gerade den Türgriff in der Hand, als seine Gedanken übermächtig wurden und er fast handlungsunfähig. Da wurde ihm die Entscheidung abgenommen. Die Tür ging, wie es schien, von selber auf.
Natürlich, wie alle Brandschutztüren, nach außen und ein eiskalter Zug blies herein.
Direkt vor ihm stand Naya. Christian blinzelte mehrmals und schüttelte den Kopf. Fing er jetzt an verrückt zu werden? Sie blinzelte keine Sekunde später als er und ihr Kopf zuckte mehrmals.
„Schuuuwwzzfortzz“, sie konnte den Tic nicht mehr unterdrücken. „Wow, das passt ja wie der Schlag aufs Auge“, sie lächelte Christian an.
Dieser war noch zu sehr von den Ereignissen überrannt, um zu reagieren. Hinter Naya kam noch ein etwas älterer Mann mit herein.
„Christian, das ist mein Vater. Paps, das ist Christian.“ Sie sagte das so, als wäre der Name Christian bereits eine Offenbarung und überall bekannt.
Ihr Vater drängte sich vor sie und reichte Christian die Hand. „Freut mich sehr, Sie persönlich kennenzulernen. Wirklich.“ Leseausschnitt Ende.
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